Eigentlich, so erzählen es Nachbarn, habe Jochen K. immer gerne auf dem Hof des Ehepaares W. gewohnt. Wie kommt es zu dem Bruch, der ihn das Leben kosten wird?

Jochen K. wird laut Ermittlungen der Mordkommission am Abend des 26. August 2017 getötet. Zusammen mit Familie und Nachbarn soll er an der roten Gartenhütte auf dem Hof von Jörg W. gefeiert haben. An diesem Sommerabend wird getrunken und gelacht. Jörg W. und sein Ziehsohn Kevin R., den er noch aus seiner Zeit in Duisburg kennt und der mittlerweile bei ihm wohnt, schreiben sich gegenseitig Nachrichten. Später wird sich herausstellen, dass sie die Tat da bereits planten [13].

Die mutmaßlichen Dreifach-Mörder sollen mit einem Pflasterstein von hinten auf den Kopf von Jochen K. eingeschlagen haben, anschließend – als er schon am Boden liegt – auch auf dessen Brust und Rücken. W.  soll außerdem viermal mit einem Kampfmesser in den Rücken des Opfers gestochen haben. Das blutige Tatwerkzeug wird später in einem Dachbalken steckend in seinem Haus gefunden [9].

Um das Verschwinden des landwirtschaftlichen Helfers zu vertuschen, soll Jörg W. mehrere Varianten erzählt haben. Einige berichten, der 51-Jährige habe behauptet, dass Jochen K. eine Freundin in Niedersachsen habe und zu ihr gezogen sei. Andere sagen, Jörg W. habe den landwirtschaftlichen Helfer rausgeschmissen, weil er seine Arbeit nicht ordentlich gemacht habe. Warum genau es an diesem Abend eskalierte, ist auch nach den Ermittlungen nicht abschließend geklärt.

Die SMS-Chats zwischen Jörg W. und seinem Ziehsohn bringen die Ermittler jedoch auf die Spur eines zweiten Täters.

Quellen

[13] Aussage/Protokoll vor dem Landgericht Bielefeld

[9] Gemeinsame Presseerklärung der Staatsanwaltschaft Bielefeld, der Polizei Bielefeld und der Polizei Minden-Lübbecke vom 13. April 2018